Umfragen: Liberaler Frühling in Europa

ALDE-Fraktion stark wie nie

, von  Tobias Gerhard Schminke

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Umfragen: Liberaler Frühling in Europa
Liberale Parteien sind in Europa mit aktuell 13 Prozent stark wie nie. Foto: treffpunkteuropa.de

Die liberalen Parteien der ALDE-Fraktion würden aktuell von 13 Prozent (+2 Punkte im Vergleich zu November) der Menschen in Europa gewählt. Dies wäre der beste Wert, den die Gruppierung jemals bei einer Europawahl erreicht hat und rund vier Prozentpunkte mehr als bei der vergangenen Wahl.

Getrieben wird der Erfolg der Liberalen unter Guy Verhofstadt aktuell von erst jüngst bedeutsam gewordenen liberalen Parteien in Polen, Rumänien und Spanien. In Polen profiliert sich die liberale Partei „Nowoczesna”. Sie wurde im Mai 2015 ins Leben gerufen gilt als Anführerin des Protests gegen die konservativ-eurokritische Regierung. Landesweit ist die Partei aktuell stärkste Kraft in Umfragen. Traditionelle liberale Parteien in Europa wie die britische „Liberal Democrats“ oder die deutsche FDP verharren dagegen auf schwachem Niveau.

Verlierer in diesem Monat sind durch die Entwicklungen in Polen die konservativ-eurokritischen Kräfte der ECR-Fraktion. Sie verlieren zwei Punkte und fallen auf zehn Prozent europaweit zurück.

Linke profitieren von Wahl in Spanien

Infolge der Wahlen in Spanien, bei denen die Linkspartei Podemos stärker abschnitt als noch vor einem Monat vermutet, legen die Linksparteien in Europa insgesamt leicht zu. Die linke GUE-NGL-Fraktion würde aktuell neun Prozent und damit einen Punkt mehr als im Vormonat erreichen.

Weiter auf schwachem Niveau verharren die grünen Parteien der G/EFA-Fraktion. Sie verlieren einen Punkt und würden nur noch von vier Prozent der Europäer gewählt. Die rechtspopulistischen Europafraktionen ENF und EFDD liegen unverändert bei sechs bzw. fünf Prozent. Auch die Volksparteien aus Christdemokraten (26 Prozent) und Sozialdemokraten (25 Prozent) weisen den Wert aus, den das europeanmeter schon im Dezember für die Gruppierungen ermittelt hatte.

Fraktionsungebundene Parteien würden aktuell zwei Prozent der Sitze im EU-Parlament erhalten.


Europa wächst mehr und mehr zusammen. Politische Phänomene wie Arbeitslosigkeit oder die Reaktion der Bürger auf ein Atomunglück wie das von Fukushima treten vermehrt in mehreren EU-Ländern zeitgleich auf. Dies wirkt sich auch auf das Wahlverhalten aus - es entsteht ein gesamteuropäisches Wahlverhalten. Deshalb macht es Sinn ein politisches Stimmungsbarometer für die EU28 zu entwerfen. Die Resultate basieren auf den Ergebnissen nationaler repräsentativer Umfragen aller EU28-Staaten. Stichtag ist jeweils der 30. Tag eines Monats. Statistisch weist dies natürlich deshalb Mängel auf, weil nicht immer Umfragen zur Europawahl, sondern nur zu nationalen Wahlen erhältlich sind. Hintergründe zu den verwendeten Umfragen erfahren Sie auf Anfrage unter tobias.schminke chez treffpunkteuropa.de. Details zu anderen regelmäßig erhobenen Analysen unter europeanmeter.wordpress.com.

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