Unsere Visionen für Europa

, von  Frank Stadelmaier

Unsere Visionen für Europa
Die #myeurope Woche Das Logo wurde der offiziellen Webseite entnommen: http://myeuropeweek.wordpress.com/

Zur Europawoche - nein, zur #myeurope week - schreibt das Redaktionsteam des treffpunkt.europa über ihre Visionen für Europa. Am Ende stehen viele kleine Wunschzettel – pragmatisch, idealistisch, ein bisschen spinnert, vielleicht aber auch schon bald Wirklichkeit?!

Mein Wunschzettel für Europa:

  • BILD und Focus mögen bitte echte griechische Tragödien drucken, am besten im Original.
  • Großbritannien führt den Euro ein.
  • Deutsche sprechen mehrheitlich Französisch und Franzosen Deutsch, Engländer sprechen zwei Fremdsprachen fließend. Alle Europäer sprechen die Sprache eines kleinen Nachbarlandes oder einer Minderheit.
  • Bundesbankfunktionäre sprechen Sätze, in denen die Wörter „Inflation“ und „Stabilität“ nicht vorkommen.
  • Französische Intellektuelle, die sich zu Deutschland äußern, kennen sich aus mit Deutschland - oder schweigen.
  • Deutsche Intellektuelle sagen überhaupt mal was.
  • Es gibt deutsche Intellektuelle.
  • Polen und Russland versöhnt.
  • Beim nächsten Aufeinandertreffen der polnischen und deutschen Fussballnationalmannschaften gibt es keine Nazianspielungen in der polnischen Presse.
  • Erika Steinbach tritt zurück und bittet im Namen der deutsch-polnischen Verständigung um Vergebung.
  • Immigration wird zu einem humanen Begriff.
  • Migranten genießen in Europa Menschenrechte.
  • José Manuel Barroso wird durch einen überzeugten Europäer ersetzt.
  • Europäische Medien berichten über das Europäische Parlament.
  • Barack Obama nimmt eine europäische Staatsbürgerschaft an und wird Kommissionspräsident.
  • Europäische Medien nennen Herman van Rompuy Präsident des Europäischen Rates und NICHT Europäischen Präsidenten.
  • Die Schweiz baut wieder Minarette.
  • Die Schweiz wird volles EU-Mitglied.
  • In keinem einzigen Moscheeverein in Europa gilt der 11. September als Verschwörung.
  • Europäische Politiker verzichten auf Propagandawahlkämpfe zulasten von Einwanderern, Staatshilfeempfängern und „Kriminellen“.
  • Das isländische Beitrittsverfahren wird zügig abgeschlossen, auch Norwegen tritt alsbald der EU bei.
  • Der gesamte Balkan ist tiefenstrukturell befriedet und EU-Mitglied.
  • Europäische Parteien führen europäische Debatten in einer europäischen Öffentlichkeit.
  • Die Türkei erfüllt alle Beitrittskriterien und wird aufgenommen.
  • In Weißrussland wird Lukaschenko in freien Wahlen abgewählt.
  • Die Ukraine wird EU-Mitglied und pflegt den Dialog mit Russland.
  • Keiner hat Angst vor Russland.
  • In Russland findet niemand Stalin toll.
  • Keiner hat Angst vor Deutschland.
  • In Deutschland findet niemand Hitler toll.
  • Lionel Messi spielt für Spanien.
  • Eine europäische Mannschaft möge mit Zauberfussball im Endspiel in Johannesburg Brasilien besiegen. Alternativ kann es auch eine afrikanische Mannschaft übernehmen.
  • Der erfolgreiche europäische Integrationsprozess ist weltweit Leitbild.
  • Die EU bekommt die Bürger, die sie verdient, und die europäischen Bürger bekommen die EU, die sie verdienen.
  • Jobbik löst sich auf, und Viktor Orban macht vernünftige Politik.
  • Es gibt in Europa keinen Antisemitismus mehr.
  • Kunst beschäftigt sich mit Europa und Europa mit Kunst.
  • Der Surrealismus wird zur europäischen Leitidee - gewaltfrei.
  • Der wiederauferstandene Albert Camus wird in einer Koalitionsregierung unter dem ebenso wiederauferstandenen Kommissionspräsidenten André Breton Hoher Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik. Er führt die Geschäfte von Algier aus.

Alles wird gut.

Ihr Kommentar
  • Am 5. Mai 2010 um 15:21, von  Julien Frisch Als Antwort Unsere Visionen für Europa

    Volle Zustimmung, nur der letzte Punkt ist mir zu hoch. :-)

    Julien, http://julienfrisch.blogspot.com

  • Am 5. Mai 2010 um 23:54, von  Frank Stadelmaier Als Antwort Unsere Visionen für Europa

    Naja, da habe ich mich wohl vom vorletzten Punkt etwas weit treiben lassen. Sicher würden Surrealisten und Geistesverwandte diese Ämter auch dankend ausschlagen, frei nach Diogenes: „Geh mir lieber aus der Sonne...“ Also müssen wir vorerst doch mit Berufspolitikern vorlieb nehmen, die nur den Kanal zwischen sich und Brüssel legen, nicht das viel schönere Mittelmeer. ;-)

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