Budapest: "Today its CEU, tomorrow it may be you.“

, von  Die Redaktion von treffpunkteuropa.de

Budapest: "Today its CEU, tomorrow it may be you.“
Die CEU hat 1.440 Studierende. 335 davon stammen aus Ungarn. Der Rest aus 107 anderen Ländern. Photo courtesy by Stefan Roch

Protest auf den Straßen Budapests, in offenen Briefen und in sozialen Netzwerken. Die Solidarität mit der Central European University (CEU) ist groß. Mit dem am Mittwoch vom ungarischen Parlament verabschiedeten Hochschulgesetz droht der weltweit anerkannten Hochschule das Aus. Auf treffpunkteuropa.de sagen Studierende, was die CEU für sie bedeutet und warum sie nicht nur für die Freiheit der Wissenschaft auf die Straße gehen.


Als Ungar, der in Budapest geboren und aufgewachsen ist, unterstütze ich die Central European University, CEU. Durch das verabschiedete Gesetz vertreibt die ungarische Regierung nicht nur eine einzigartige und leistungsstarke Universität, sie nimmt talentierten ungarischen Studenten, die sich ein Studium im Ausland nicht leisten können auch die Möglichkeit, eine erstklassige Ausbildung zu genießen. Ich war stolz zu sehen, dass am Sonntag zehntausend Menschen gegen den „Kreuzzug“ der Regierung auf die Straße gingen.

Donát Szűcs aus Ungarn Student im zweiten Jahr Master, Institut für Politikwissenschaften


Die Central European University (CEU) ist eine der wichtigsten europäischen Institutionen für höhere Bildung. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Regierung uns aus unserem Haus in Budapest jagt, ohne dass wir irgendetwas Falsches getan hätten. In diesem Moment finden wir Trost durch eine nie dagewesene Unterstützung von führenden Forschern, Nobelpreisträgern, Institutionen, Regierungen und einfachen Menschen auf der ganzen Welt. Diese Welle der Solidarität zeigt uns deutlich, dass die Menschen sich klar machen, dass es sich nicht nur um einen Angriff auf unsere Universität handelt, sondern in der Tat die Freiheit des Denkens und Lernens selbst auf dem Spiel steht. Herr Orbán und seine Regierung sind auf der falschen Seite der Geschichte und dieser barbarische Akt wird der Anfang ihres Niedergangs sein.

Brian Fabo aus der Slowakei Research Fellow an der Central European University in Budapest und Forscher am Centre for European Policy Studies in Brussels


Die CEU zu zwingen, das Land zu verlassen ist nicht hinnehmbar. Es ist ein Akt gegen die Grundprinzipien und Werte der Europäischen Union und es richtet sich auch gegen Ungarische Interessen. Die CEU gab vielen Menschen die Möglichkeit, zu lernen, hochqualifizierende Fertigkeiten zu entwickeln und gleichzeitig Teil einer exzellenten internationalen Gemeinschaft zu sein. Akademische Einrichtungen und ihre Freiheiten sollten von den Regierungen unterstützt und bewahrt werden. Das scheint hier nicht der Fall zu sein. Wofür ich mich hier ausspreche und kämpfe ist das Recht auf wissenschaftliche Freiheiten, in Ungarn wie im Rest der EU. Ich hoffe, dass diese Vorgänge ein Bewusstsein schaffen für den Zustand der Demokratie in Ungarn.

Sharon Belli aus Italien Studentin im zweiten Jahr Master, Institut für Politikwissenschaften


Es ist unsere moralische und berufliche Verantwortung dieses Gesetz anzufechten soweit es die Freiheit der Wissenschaft und die demokratische Ordnung gefährdet. Seit 20 Jahren arbeitet die Central European University, CEU als eine Einrichtung der höheren Bildung in Ungarn und bot allen, die hier studierten und arbeiteten große Möglichkeiten ihre intellektuellen und beruflichen Fähigkeiten zu entwickeln. Heute verliert die ungarische Gesellschaft eine Chance für zukünftige Generationen.

Adela Danaj aus Albanien Studentin im zweiten Jahr Master, Institut für Politikwissenschaften


In diesen unsicheren Zeiten steht jeder von uns auf um nicht nur die CEU zu verteidigen, sondern die Freiheit der Wissenschaft im Allgemeinen. Trotz aller Widerstände stehen wir gemeinsam gegen diese Ungerechtigkeit. Heute ist es die CEU, morgen kannst es du sein. "Today its CEU, tomorrow it may be you.“

Dominik Brenner aus Deutschland PhD-Kandidat an der Central European University


Derzeit ist die Regierung stärker besorgt um die Wahlen im nächsten Jahr als darum, wie das Land in 20 Jahren aussehen wird. Politiker handeln oft so, aber dieses Ausmaß an Unverhältnismäßigkeit und Unverantwortlichkeit ist beispiellos. Deshalb geht es in diesem Kampf nicht nur um unsere Universität, sondern auch um die Zukunft unseres Landes.

Andras Gal aus Ungarn PhD-Kandidat an der Central European University.

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