Das Untold-Festival – #EUandMe in Siebenbürgen

, von  Théophile Rospars, übersetzt von Lukas Hengel

Das Untold-Festival – #EUandMe in Siebenbürgen
Fotograf: Théophile Rospars / treffpunkteuropa.de zur Verfügung gestellt Das Untold-Festival in Cluj-Napoca (Rumänien) fand in diesem Jahr vom 2. bis 5. August statt.

Vom 02. bis 05. August fand mit dem Untold-Festival das größte Musikfestival der Elektroszene Osteuropas in der rumänischen Stadt Cluj-Napoca statt. Seitdem es ins Leben gerufen wurde, unterstützt die Europäische Union das viertägige Event, bei dem Jugendliche aus ganz Europa zusammentreffen.

Cluj-Napoca, Hauptstadt der Nacht und der Magie

Die Universitätsstadt Cluj-Napoca organisierte das Untold-Festival zum ersten Mal im Rahmen ihrer Auszeichnung zur europäischen Jugendhauptstadt 2015. Mit einem anfänglichen Budget von 3 Millionen Euro und Headlinern in der Größenordnung von Avicii, David Guetta und Armin van Buuren gelang es dem Festival, sich von Anfang an als das „Tomorrowland Osteuropas“ zu etablieren, zu welchem 240.000 Jugendliche, darunter mehrere zehntausend aus anderen europäischen Ländern, pilgerten. So wurde das Musik-Event bereits im Gründungsjahr mit dem Titel Best Major Festival des Wettbewerbs European Festival Awards ausgezeichnet. Das Wiedererkennungsmerkmal: Da die Konzertbühnen im Stadion der siebenbürgischen Stadt aufgebaut werden, ist Untold das einzige elektronische Musikfestival seiner Größe, dessen Gelände sich mitten im Zentrum einer Stadt befindet.

Mit der Band Black Eyed Peas als Ehrengast, die wieder auf die europäischen Bühnen zurückkehrte, ging nun diesen Sommer das Festival in sein viertes Jahr. Die vier Nächte lange Musik-Party endete mit einem Auftritt von Armin van Buuren, welcher um zwei Uhr nachts begann aufzulegen und über sieben Stunden lang – bis 09:15 Uhr – die Besucher*innen beschallte. Dabei herrschte keinesfalls schläfrige Stimmung – tausende Festivalbesucher blieben bis zum Schluss! Auch abseits des Musikangebots bot das Festival seinen jungen Besucher*innen vom ganzen Kontinent – und darüber hinaus – die Möglichkeit, neue Freunde zu finden. Von jungen Rumän*innen, die fremdsprachensicher auf ausländische Festivalbesucher*innen zugehen, über Belgier*innen, die mit dir gemeinsam ihren WM-Frust bei einem Bierchen vergessen wollen, bis hin zu Israelis, die dich zum Tanz bitten: Jeder Tag ist ein multikulturelles Erlebnis.

Zudem sorgte die Organisation des Events, welches dieses Jahr bereits über 300.000 Besucher anlockte, für eine außergewöhnliche Festival-Atmosphäre: Ein großzügiges Budget von mittlerweile 12 Millionen Euro erlaubte Attraktionen wie Clowns, die sich mit riesigen Gebläsemaschinen in die Luft wehen ließen, oder einen Stand des Tourismusbüros, in welchem traditionelle Gewänder und Trachten zum kostenlosen Anprobieren zur Verfügung standen.

Mit diesem Festival behauptet sich Cluj-Napoca als leuchtende europäische Stadt, die auf junge Menschen zugeht und deren hervorragender Ruf besonders von den angesehenen Universitäten und Hochschulen getragen wird. Letztere bieten neben Rumänisch und Englisch einige Kurse auf weiteren europäischen Sprachen wie beispielsweise Ungarisch, Deutsch oder Französisch an. So werden zahlreiche junge französische Menschen für ein Medizinstudium in die Universitätsstadt gelockt. Dadurch umgehen sie das berüchtigte erste Lehrjahr im französischen Medizinstudium (Première année commune aux études de santé (PACES)), welches für seine äußerst hohen Ansprüche zur Selektion für die höheren Semester bekannt ist. Doch nicht nur die Jugend Europas zieht es in die zweitgrößte Stadt Rumäniens, auch finden sich unter den Sponsoren des Untold-Festivals große europäische Unternehmen wie Orange oder Engie.

#EUandMe

Die Europäische Union ist ebenfalls Förderin des Events, seit es 2015 ins Leben gerufen wurde. So nutzte die EU diese Gelegenheit, um auf dem Festivalgelände ein großes Freiluftkino aufzubauen und ihre neueste Jugendkampagne #EUandMe zu starten. Diese zielt darauf ab, junge Europäer*innen für europäische politische Themen zu sensibilisieren und ihnen deren Relevanz für ihren Alltag bewusst zu machen. Medialisiert wird die Kampagne anhand von fünf hauptsächlich in Osteuropa gedrehten Kurzfilmen zu jeweils unterschiedlichen Themen: Mobilität, Rechte, nachhaltige Entwicklung, Digitalisierung und Unternehmertum. Alle Kurzfilme lehnen sich dabei an konkrete, alltagsbezogene Beispiele an: von einem jungen Griechen, der ein Unternehmen gründet, bis hin zu einem Liebespaar, das sich dank einer Internetbestellung findet. Auf diese Weise illustriert die EU, wie sie in den digitalen Sektor oder die Förderung junger Unternehmer investiert. Alle Kurzfilme und weitere Informationen sind auf der Internetseite der Kampagne aufgelistet und ermöglichen den Zugang zu einfacher und greifbarer Aufklärung bezüglich der Arbeit der Europäischen Union.

Zu guter Letzt: ein großes Lob für die hervorragende Limonade, die die Freiwilligen am Stand der EU während der Präsentation der Kurzfilme ausschenkten. Das Untold-Festival ist eben in allen Belangen ein Event, das man nicht verpassen sollte!

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