Das EYE bietet jungen aktiven Bürgern die Möglichkeit an, das Europäische Parlament zu besuchen und sich in der europäischen Politik Gehör zu verschaffen. Nach dem Event wird nämlich den Mitgliedern des Europäischen Parlaments ein Bericht vorgelegt, der die Ideen für die Zukunft Europas den jungen Teilnehmern enthält. Stark geprägt wurde dieses Jahr der Bericht durch die Teilnahme von Verbänden und Nichtregierungsorganisationen aus ganz Europa. Als griechisches Mitglied von den Jungen Europäischen Föderalisten aus Frankreich hatte ich die Möglichkeit teilzunehmen.
Nach dem Eintritt ins Akkreditierungszentrum am 1. Juni fand die Eröffnungszeremonie auf dem Freigelände außerhalb des Parlaments statt. Die Begrüßungsrede wurde vom Präsidenten des Europäischen Parlaments Antonio Tajani selbst gehalten.
Meine Teilnahme an den Aktivitäten Während dieser zwei Tage in Straßburg habe ich mich an vielen Debatten, Diskussionen, Konferenzen und Workshops beteiligt. Erstens habe ich an einer Diskussion zum Thema Erasmus + 2020 teilgenommen, bei welcher Referenten und junge Menschen ihre eigenen Erfahrungen mit dem Erasmus-Programm austauschten, u.a. was Erasmus für sie bedeutet und welche Auswirkungen diese Erfahrung auf ihr Leben hatte. An diesem Thema war ich wegen meiner vorigen Erfahrung als Erasmus-Studentin besonders interessiert. Auch diskutiert wurde das Thema des Budgets, über welchen die Europäische Union verfügt, um verschiedene Erasmus-Programme zu organisieren. Diesbezüglich stellten die Teilnehmer ihre Fragen und äußerten ihre Meinung im Hinblick auf ein besseres Europa.
Außerdem nahm ich an einer Plenarsitzung mit dem Titel „Europa: Was kommt als nächstes?“ teil. Da konnte jeder die Gründe nennen, warum man stolz darauf ist, Europäer zu sein. Anschließend haben wir uns mit den derzeitigen Herausforderungen Europas auseinandergesetzt. Die Plenarsitzung hat mir gezeigt, wie eine öffentliche Debatte in einem Plenarsaal stattfindet, und das war aus meiner Sicht sehr nützlich. Im Plenum des Europäischen Parlaments sitzen und über die EU mit Menschen aus ganz Europa mich austauschen zu dürfen war für mich eine große Ehre. Ich bin sehr glücklich, an den Debatten im Plenum teilgenommen zu haben. Daraus können junge Menschen lernen, wie man eine Meinung in der Öffentlichkeit ausdrückt und verteidigt. Die eigenen Sprachkenntnisse über ein bestimmtes Thema werden auch getestet und verstärkt.
Die zweite Plenarsitzung an der ich teilnahm hatte den Titel „Angemessene Kleidung erforderlich: Debatte über das Verbot von Burka und Burkini“. Dieses Thema hat im Plenum eine hitzige Debatte ausgelöst. Einerseits traten einige Teilnehmer dafür ein, dass diese Art von Kleidung nicht mit den Grundprinzipien der französischen Säkularität vereinbar ist. Andererseits war die Meinung, dass die Menschen durch dieses Burka-Burkini-Verbot voneinander distanziert werden, und dass diese Maßnahme nicht nur rassistisch, sondern auch sexistisch ist.
Schließlich habe ich eine sogenannte „Red Carpet Stage“ besucht. Der Titel der Veranstaltung war „Europa, Kreuzung der Identitäten“, und da konnte jede Nationalität ein eigenes Landesthema vorstellen.
Neben den bereits erwähnten Debatten und Diskussionen wurden vom Parlament auch andere Aktivitäten organisiert. Eine gute Initiative, um die Teilnehmer an die Europawahlen heranzuführen, war die Ecke, wo man an der Kampagne beteiligen und andere Leute zum gleichen Zweck einladen konnte. Sehr interessant war noch die Simultanübersetzung, welche durch zwei verschiedene Tonaufnahmen in Sprachkabinen geübt werden konnte. Da ich vor kurzem meinen Master in Übersetzung beschlossen habe, hat mir die Übung besonders gefallen. Filmvorführungen und Tanzaufführungen fanden ebenfalls statt. Viele Aktivitäten und Veranstaltungen wurden von Jugendlichen und Jugendverbänden organisiert, und das an sich war klasse.
Den ganzen Tag über gab es im Außenbereich des Parlaments und auf dem Gelände des größten jugendpolitischen Festivals in Europa „Yo! Fest“ viel zu tun, u.a. mehrere Konzerte und ein Freilichtkino. Am Abend des 2. Juni durften wir sogar die Abschlusszeremonie im Europäischen Parlament feiern. Am nächsten Tag hatten die Jungen Europäischen Föderalisten aus Frankreich verschiedene Aktivitäten zur Entwicklung eines politischen Denkens vorbereitet.
Letztendlich war die dritte Ausgabe von EYE eine einzigartige Erfahrung für junge Europäer, ihre Stimmen mehr Gehör zu verschaffen. Ich glaube, dass dieses EYE jungen Menschen die Möglichkeit gegeben hat, Vorschläge für die Zukunft Europas zu machen und Lösungen für dessen Probleme vorzuschlagen. EYE ist es gelungen, junge Menschen zu ermutigen und zu inspirieren, sich zu beteiligen und ihre Vision für ein starkes und demokratisches Europa zu teilen. Aus diesen Gründen ist EYE eine entscheidende Erfahrung, die mich mit unvergesslichen Gefühlen und Eindrücken verließ.
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